1. Wie viele Anschlüsse braucht die perfekte Elektroinstallation?
Bei der Planung wird festgelegt, wie viele abgesicherte Stromkreise, einzeln schaltbare Lichtkreise und wie viele Steckdosen installiert werden. Jeder Haushalt hat andere Anforderungen an sein Arbeitszimmer mit Computer und mehreren Peripheriegeräten, an seine hochwertige HiFi-Anlage im Wohnzimmer oder sein Heimkino im Keller. Tipp: Sehen Sie in diesen Räumen eigene Sicherungen für die Extra-Anwendungen vor und planen Sie genug Steckdosen.
2. Schalterdesign
Das Auge schaltet mit – ein wichtiger Teil der Bemusterung betrifft deshalb das Design der Taster und Steckdosenrahmen. Je komplexer und schicker die Modelle, desto höher steigt nicht nur der Preis für die Schalter und Abdeckungen. Auch die Installation wird immer aufwendiger.
3. Smarthome oder nicht?
Die Entscheidung für Smarthome-Technik können Sie nach und nach treffen. Tipp: Am besten schon im Neubau darauf achten, dass die Elektroinstallation «smarthome-ready» ist. Das bedeutet: Der Lichtschalter wird durch zwei Geräte ersetzt: Ein zentral im Schaltschrank installierter Aktor, der den Stromkreis pro Leuchte schliesst, sowie Taster, die den jeweiligen Aktor ansteuern. Die Schalt- oder Dimmaktoren lassen sich frei auf jeden Taster programmieren. Die einzelne Taste steuert dann jeweils einen oder mehrere Verbraucher. Diese Installation gibt es in verschiedenen Ausführungen.
4. Fernsehempfang planen
Zusammen mit der Elektroinstallation werden auch Antennenkabel für den TV-Empfang verlegt. Tipp 1: Klären Sie in diesem Zuge, wie Sie Ihr Fernsehprogramm empfangen wollen. Über Satellit zum Beispiel gibt es die grösste freie Senderauswahl, Kabelempfang erspart die Installation einer Schüssel auf dem Dach, und mit Internet-Fernsehen reicht der Netzwerkanschluss zum Fernsehen. Tipp 2: Um auf Dauer flexibel zu sein, empfiehlt es sich auf jeden Fall, einen Antennen- und einen Netzwerkanschluss ins Wohnzimmer und alle anderen Räume mit TV-Empfang zu verlegen.
5. Zentrale Verteilung
Telefon, DSL-Anschluss, Netzwerk, TV-Empfang – die Medientechnik im Haus wird immer vielfältiger und ändert sich auch öfters einmal, etwa wenn man den DSL-Anschluss von der Telekom zum Kabelanbieter umstellt. Tipp: Mit einer zentralen Medien-Verteilstelle im Technikraum bleiben Sie flexibel. Hier kommen die Leitungen und Daten für TV und Telefon an, werden im jeweiligen Router verarbeitet und dann sternförmig weitergeleitet.
6. Netzwerkanschlüsse
In Zeiten vernetzter Hausgeräte und Energiemanager sollten Sie überlegen, wo überall ein Netzwerkanschluss sinnvoll ist. Tipp: Zum Beispiel am Stromzähler, bei der Heizungsanlage, am Fernseher, in der Küche und, für die vernetzte Türklingel, am Hauseingang. Jedes per Kabel vernetzte Gerät verringert die WLAN-Belastung und schafft Bandbreite für Smartphone, Tablet & Co.
7. Entertainment im Haus
Neben der Anlage im Wohnzimmer will man auch in anderen Räumen Radio hören oder Musik geniessen. Tipp: Praktisch sind dazu Radios und Lautsprechermodule im Installations-Rastermass für die Wandmontage. Noch besser: Denken Sie schon zum Start über eine fest installierte Multiroom-Musikverteilung nach oder lassen Sie diese vorbereiten. Neben Daten- und Telefonkabeln lassen sich auch Audioleitungen aus dem Technikraum in verschiedene Zimmer legen.
8. Mobilgeräte Laden
Damit Sie nicht immer auf Ihr Steckernetzteil vom Smartphone oder Tablet angewiesen sind, gibt es mittlerweile USB-Ladedosen, in die Sie Ihr Smartphone-Ladekabel direkt einstecken können.
9. E-Auto-Ladestation vorsehen
Auch wenn Sie heute noch ein Auto mit Verbrennungsmotor fahren – im Neubau sollten Sie die Weichen für die kommende Elektromobilität stellen. Grundvoraussetzung für zügiges Laden in der eigenen Garage ist ein separat abgesicherter Starkstromanschluss – vergleichbar mit dem Elektro-Herdanschluss in der Küche. Tipp: Ist Ihnen die Installation zu teuer, dann lassen Sie zumindest schon jetzt Leitungen mit grossem Querschnitt oder Leerrohre in die Garage verlegen.
10. Aussenbeleuchtung
Die Terrasse sollte angenehm beleuchtet sein. Tipp: Sehen Sie mehrere Lichtauslässe vor, am besten an verschiedenen Seiten. Auch Steckdosen sind praktisch, etwa für den Elektrogrill und die Kühlbox. Im Garten sollte Beleuchtung zumindest vorgesehen sein – etwa mit Leerrohren.
11. Überspannungsschutz
Nicht nur bei einem Blitzeinschlag besteht Gefahr für empfindliche Elektrogeräte. Auch andere starke Netzschwankungen können empfindlichen elektronischen Geräten im Haus gefährlich werden. Ein Überspannungsschutz ist gemäss Niederspannungs-Installationsnorm (NIN) Ausgabe 2020 bei vielen Anlagen, auch in Privathäusern, Pflicht. Tipp: Prüfen Sie also im Angebot, ob der Überspannungsschutz vor der Hauptsicherung und dem Stromzähler vorgesehen ist.
12. Im Zweifel: Leerrohre
Auch bei der besten Planung gilt: Man kann nicht alles vorhersehen. Für künftige Erweiterungen der Elektroinstallation lassen sich aber dort nachrüstungsfreundliche Leerrohre einbauen, wo die technische Entwicklung besonders rasant vorangeht – etwa bei der TV-Anlage oder im Heimkino, wo alle paar Jahre ein neues Bild- oder Tonformat aufkommt, das neue oder zusätzliche Kabel verlangt.
13. Zentralstaubsauger
Haben Sie sich auch schon gefragt, welche Luftqualität bei einem Staubsauger rauskommt? Der integrierte Filter kann die Abluft nicht zu 100 % filtern. Somit stösst der Staubsauger diverse Feinstäube und vieles mehr wieder aus. Tipp: Bei einem Zentralstaubsauger wird die Abluft nach draussen geleitet. Zudem wird der ganze Dreck in einem zentralen Behälter gesammelt. Staubsaugerlärm und mühsames herumschleppen vom Staubsauger gehören mit einem Zentralstaubsauger der Vergangenheit an.
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