«Mit sonnenbetankten Elektrofahrzeugen die persönliche Ökobilanz verbessern.» Klingt gut, oder? Für viele tut es das. Rund die Hälfte derer, die den Kauf eines Elektroautos planen, wollen auch eine Photovoltaikanlage installieren. Es verwundert also nicht, dass potenzielle Käufer eines Elektroautos erneuerbaren Energien besonders aufgeschlossen gegenüberstehen. Mit einer Photovoltaikanlage auf dem heimischen Dach leisten sie bereits einen grossen Beitrag für die Umwelt. Die positive Ökobilanz lässt sich jedoch noch einmal verbessern, wenn auf ein Elektrofahrzeug umgestiegen – und dies mit deiner Solaranlage kombiniert – wird. Es gibt dafür auch gute und sachliche Gründe, die Photovoltaik mit einem Elektroauto zu kombinieren.
Die Kosten der Stromerzeugung durch die eigene Photovoltaikanlage liegen heute deutlich tiefer als noch vor einigen Jahren – sicher tiefer als der Bezug vom Elektrizitätswerk. Damit ist klar, dass es deutlich preiswerter ist, das Elektroauto mit selbst erzeugtem Solarstrom zu betanken. Letztlich stellt das Elektroauto bei dieser Betrachtungsweise nur einen weiteren Stromverbraucher dar, der den Eigenverbrauch erhöht. Dabei ist natürlich zu bedenken, dass das Auto im Normalfall nicht gerade dann vor der Haustür steht, wenn die Photovoltaikanlage den meisten Strom liefert. Typisch dürfte eher sein, dass das Auto abends und nachts geladen wird. Dazu bedarf es eines Stromspeichers, der über die entsprechende Kapazität verfügt.
Zumindest für den «typischen» Berufspendler kann die Photovoltaikanlage, in Kombination mit einem Solarspeicher, das Elektroauto über Nacht durchaus volltanken. Entscheidend dafür ist nicht die Speicherkapazität der Batterien der Elektroautos, die in weiten Grenzen von etwa 20 bis 100 Kilowattstunden variiert. Entscheidend ist vielmehr der tägliche Strombedarf. Typischerweise verbraucht ein Elektroauto ungefähr 15 bis 20 Kilowattstunden pro 100 Kilometer. Der durchschnittliche Pendler fährt täglich zwischen 20 und 40 Kilometer. Eine private Dachanlage mit einer Nennleistung von sechs Kilowatt erzeugt jährlich rund 6.000 Kilowattstunden Strom, also pro Tag im Durchschnitt mehr als 16 Kilowattstunden. Rechnerisch also mehr als genug, um den Bedarf des Pendlers zu decken, sofern ein entsprechend dimensionierter Solarspeicher vorhanden ist. Natürlich schwankt der tägliche Stromertrag wetterbedingt und das Volltanken mit Solarstrom wird trotz Speicher nicht jeden Tag funktionieren.
Der Eigenverbrauch der Photovoltaikanlage steigt durch das Elektroauto in Dimensionen, die ansonsten wirtschaftlich vernünftig nicht erreichbar sind. Das überrascht nicht, denn letztlich fungiert die Batterie des Autos als zusätzlicher Stromspeicher und das Auto selbst als zusätzlicher Verbraucher mit gut planbarem Strombedarf. Dies sind ideale Bedingungen für eine Steigerung des Eigenverbrauchs. Die Aussage „rechnet sich“ bezieht sich wohlgemerkt auf die Photovoltaikanlage. In Verbindung mit einem Elektroauto rechnet sich also eine Photovoltaikanlage, weil sie dadurch nochmals deutlich wirtschaftlicher wird als sie es ohnehin schon ist. Ob sich umgekehrt ein Elektroauto bei heutigen Anschaffungspreisen auch ohne Idealismus rechnet, ist ein anderes Thema.
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